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Was ist CBD?

Bei Cannabidiol oder kurz CBD handelt es sich um ein Cannabinoid aus der weiblichen Cannabispflanze - also einem Wirkstoff, den man aus den Cannabisblättern gewinnen kann. CBD ist neben THC der wichtigste Wirkstoff aus der Cannabispflanze. Cannbinoide wirken allesamt im Zentralnervensystem und im Körper über die CB-Rezeptoren. Zwei Rezeptoren hiervon sind der CB1- und der CB2-Rezeptor. CBD als pharmakologischer Wirkstoff ist sehr komplex und erstreckt sich weiter über die beiden CB-Rezeptoren. Im Gegenteil: Auf die CB-Rezeptoren hat CBD lediglich einen geringen Einfluss.

Allerdings wirkt CBD im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv, das heißt ohne bewusstseinsveränderte Einflüsse. Ihnen gemein ist allerdings ihre entzündungshemmende, antispastische sowie schmerzhemmende Wirkung. Darüber hinaus wirkt CBD den psychotropen Einflüssen des THCs auf unsere Wahrnehmung entgegen. CBD ist also der Gegenspieler (inverser Agonist) des THCs und erzeugt den gegenteiligen Effekt. Das bedeutet, es hebt die Wirkung des THCs auf und kann damit die von vielen als unangenehm wahrgenommene Wirkweise von isoliertem THC dämpfen.

Das Endocannabinoid-System

Um 1929 begannen Forscher, Cannabis wissenschaftlich und chemobiologisch zu untersuchen. Im Jahr 1964 gelang es ihnen, das psychoaktive Haupt-Cannabinoid Delta-9-Tetryhydrocannabinoid (THC) zu isolieren. Hierbei handelt es sich um den wichtigsten Inhaltsstoff der Cannabispflanze. Dieses Ereignis führte dazu, dass noch intensivere Forschungen an der grünen Heilpflanze mit der sternenartigen Blattform angestellt wurden. Eine weitere bahnbrechende Entdeckung in der Cannabisforschung machten die Wissenschaftler im Jahr 1980, als die das menscheneigene Endocannabinoid-System (ECS) entdeckten. Es wurde darüber hinaus festgestellt, dass ECS in den Organismen eines jeden Säuglings vorhanden ist. Diese Erkenntnis veranlasste die Forscher, noch tiefer in die Materie des Endocannabinoid-Systems einzutauchen und seine Funktionsweisen im menschlichen Gehirn zu untersuchen. 1988 deckten die Forscher schließlich spezifische Cannabinoidrezeptoren im Gehirn auf. 

 

1990 und 1993 wurden die beiden Rezeptoren CB1 und CB2, die sich innerhalb des Endocannabinoid-Systems befinden, entdeckt. Sie gehören beide zur Klasse der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Der CB1 Rezeptor beeinflusst unter anderem während der Hirnentwicklung die Vernetzung und Wanderung der Nervenzellen des zentralen Nervensystems. Dem CB2-Rezeptor hingegen wird eine bedeutende Einflussnahe auf die Regulieren des Immunsystems nachgesagt. 

Therapiemöglichkeiten für Körper und Geist

Wissenschaftler an der University of Milan in Italien erklärten, dass ihre Untersuchungen darauf hinweisen würden, das CBD aufgrund seiner antipsychotischen Wirkung Patienten mit Angststörungen helfen könne. Auch die Forscher an der University of Sao Paolo in Brasilien bestätigten den antidepressiven Effekt von CBD und erklärten sich diesen aufgrund seiner Wirkung auf den Seratoninspiegel im zentralen Nervensystem. Eine weitere außergewöhnliche Entdeckung wurde bei einer Untersuchung an der University of Wollongong in Australien gemacht. Die Forscher gaben im Januar 2019 bekannt, dass während THC bei chronischen Cannabiskonsum primär eine beeinträchtigende Wahrnehmung und erhöhte psychotische Symptome verantwortlich ist, wirkt CBD aufgrund seiner antipsychotischen Eigenschaften diesen Effekt entgegen. Deshalb kann CBD dazu beitragen, diese schädlichen Auswirkungen von THC auf den menschlichen Körper zu lindern. Allerdings verstärkt die Inhalation einer niedrigen Dosis CBD die psychedelischen Wirkungen des THC. Deshalb ist eine hohe Dosis (400g) CBD von Nöten, um die berauschende Wirkung des THC zu dämpfen. Erstaunlich ist auch das Fazit der australischen Forscher, die CBD als geeignetes Mittel im Hinblick auf seiner neutralisierenden und lindernden Wirkung bei einer Cannabisabhängigkeit sehen.

Wie wird CBD gewonnen?

EXTRAKTION MITTELS ERHITZUNG:

In Sachen Erhitzung gilt: Je höher die Temperatur, desto schneller geht die Decarboxylierung. Das kann schnell zu Lasten der wichtigen Terpenen im Cannabis verlaufen. Schließlich sorgen sie für das Aroma und den einzigartigen Geschmack des CBDs. Beim Erhitzungsprozess empfiehlt sich also eine Art zweistufige Erhitzung, bei der zunächst die Feuchte aus der Pflanze genommen wird und in der zweiten Phase schließlich die gänzliche Umwandlung des Pflanzenmaterials in CBD erfolgt, ohne wichtige Elemente zu zerstören.

EXTRAKTION MITTELS ÜBERKRITISCHEM KOHLENSTOFFDIOXID

Bei der Extraktion mittels überkritischem Kohlenstoffdioxid, die größtenteils in der industriellen Herstellung von CBD-Öl verwendet wird, erfolgt die Umwandlung des CBDa zunächst in einem ersten Schritt über die Zerkleinerung und Decarboxylierung der Pflanzen anhand einer Erhitzung auf 100 bis 150 Grad. Dann kommt gekühltes, flüssiges Kohlenstoffdioxid, das anhand einer Pumpe komprimiert wurde in den Extrakten zu den Pflanzenmaterialien. Schließlich sorgt der Separator für die Extraktion der Inhaltsstoffe voneinander, in dem er mit Druck und einer erhöhten Temperatur die Trennung durchführt. Der Vorteil: Im Gegensatz zu dem Erhitzungsverfahren bleiben bei der Extraktion mittels überkritischem Kohlenstoffdioxid die wichtigen Terpene erhalten. Außerdem ist Kohlendioxid ein kostengünstiger Stoff, der auch in der Natur vorkommt und somit keine Rückstände hinterlässt, da er sich nach dem Prozess wieder in Gas umwandelt und auflöst.

Der Entourage Effekt

In der Cannabis-Forschung wird davon ausgegangen, dass gerade die Kombination der Inhaltsstoffe die Cannabispflanze effektiver macht als einzelne isolierte vorliegende Cannabinoide. Der Neurologe Ethan Russo beschreibt die Auswirkungen der Inhaltsstoffe von Cannabispflanzen wie folgt:

Ausser den Cannabinoiden THC und Cannabidiol sind die Wirkungsweisen untereinander besonders hervorzuheben:​
 

  •  Die Terpene Pinen, Mycren und Caryophyllen. Sie haben die Eigenschaft, Angstzustände zu verringern.

  •  Das Cannabinoid CBG kann durch Verbindung mit den Terpenen Limonen und Linalool zur Bekämpfung von MRSA-Keimen eingesetzt werden.

  • Das Cannabinoid CBD kann mit Limonen und Linalool hilfreich bei der Akne- Behandlung sein.

Diese Forschungsergebnisse sprechen dafür, ein "Vollsprektrumextrakt" zu bevorzugen, um vom gesamten Pflanzenkomplex profitieren zu können.

CBD bei Schmerzen

Hilfreich kann CBD außerdem bei Menschen, die unter chronischen oder regelmäßigen Schmerzen leiden, sein. Hinter der schmerzlindernden Wirkung des Cannabidiols steckt die Tatsache, dass CBD den Vanilloid-Rezeptor Typ1 (Capsaicin-Rezeptor) stimuliert, der dafür verantwortlich ist, wie wir Schmerzen wahrnehmen oder geschmackliche Schärfe empfinden. Das Schmerzempfinden eines jeden Menschen ist sehr individuell und deshalb variieren auch die Einsatzmöglichkeiten von CBD in der Schmerztherapie. Manche Frauen empfinden eine schmerzlindernde Wirkung bei Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen oder dem prämenstruellen Syndrom. Leichte bis mittlere Kopfschmerzen und sogar Migräne können von der schmerzlindernden Wirkung des CBDs ebenso verschwinden.

CBD für Magen und Darm

Eine positive Wirkung kann CBD auch auf den empflindlichen Magen-Darm-Trakt erzielen. Patienten mit einer chronisch entzündeten Magenschleimwand berichten beispielsweise von einer Besserung ihrer Symptome durch den Einsatz von CBD-Öl. Ebenso effektiv kann CBD bei Übelkeit und Erbrechen wirken. Viele Cannabis-Konsumenten wissen um die appetitsteigernde Wirkung von THC, doch auch CBD hat dieses für viele untergewichtige Menschen wichtige Merkmal. Deshalb kann CBD auch bei der Therapie von Bulemie- und Anorexie-Patienten ein unterstützendes Pflanzenmedikament sein, um zu einer Gewichtszunahme zu verhelfen.

CBD zur Linderung psychischer Krankheitsbilder

Für das Feld psychischer Belastungen scheint CBD ein wahres Alheilmittel zu sein. Schließlich berichten CBD-Nutzer mit Schlafstörungen ein Einschlafproblemen von einer Besserung ihrer Probleme bei einer langfristigen Anwendung von Cannabidiol. Eine negative Eigenschaft beim langzeitigen und intensiven Konsum von THC-haltigem Cannabis können psychotische Verstimmungen oder gar Psychosen sein. Als Antagonist des THCs kann auch hier CBD Heilung verschaffen und Patienten mit Psychosen zu einer Genesung verhelfen. Ebenso effektiv kann CBD bei der Verarbeitung von posttraumatischen Belastungen helfen und dabei unterstützen, Angststörungen und Panikattacken in den Griff zu bekommen.

CBD zur Unterstützung bei neurobiologischen Erkrankungen

Wie bereits beschrieben, wurde CBD bereits erfolgreich in der Behandlung von verschiedensten Epilepsie-Formen eingesetzt. Doch auch andere neurologische Störungen können mit CBD geheilt oder zumindest gelindert werden. So kann CBD unterstützend in der Therapie vin Multipler Sklerose eingesetzt werden. Aktuell werden außerdem Forschungen zu den positiven Auswirkungen von CBD bei Krebs, Demenz und Alzheimer angestellt, die weitere heilende Erfahrungen versprechen.

Die Anwendung von CBD bei Tieren

Nicht nur wir Menschen verfügen über ein körpereigenes Endocannabinoid-System. Auch alle andere Säugetiere, Fische und Weichtiere haben ein solches System und können damit von den einzigartigen Wirkweisen von CBD als Heilmittel profitieren. Auch Tiere leiden an den bereits genannten Erkrankungen wie Epilepsie, ängstlichen Verstimmungen, Schmerzen oder Verdauungsstörungen, bei denen CBD angewendet werden kann. Am besten hierfür eignet sich die Verabreichung des CBDs in Form von Öl. Aber auch Hanfsamenöl, das mit CBD angereichert wurde, verspricht einen positiven Effekt bei psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen von Tieren. Der Grund: in dem Hanfsamenöl befinden sich noch weitere Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin E und B, die das betroffene Tier bei seiner Genesung unterstützen. Genau wie beim Menschen erzielt das CBD keine psychoaktive Wirkung bei den Tieren.

Besonders bei Hunden, Katzen und Pferden konnten Linderungen der jeweiligen Symptome des Tieres mit Hilfe einer Behandlung von CBD verzeichnet werden. Allerdings handelt es sich wie bei der Anwendung des CBDs beim Menschen um eine individuelle Abstimmung auf den einzelnen Organismus. Die Dosierung des CBD-Öls ist abhängig von dem Körpergewicht des Tieres. Auch hier empfiehlt sich eine stufenweise Steigerung der Konzentration und der Menge. Wenn du CBD bei Deinem Haustier anwendest, ist es essentiell, dass Du zu Beginn genau beobachtest. Entdeckst Du bestimmte Verhaltensauffälligkeiten nach der Anwendung des CBD-Produktes innerhalb der erste Tage? Verändert sich die Stimmung und das Aktivitätslevel? Eine optimale Auswertung der CBD-Effekte erzielst Du, wenn du Tagebuch über die Auffälligkeiten und Veränderungen der Thearpie mit Cannabidiol führst. So erzielst Du den besten Vergleich zu der Entwicklung Deines Haustiers und kannst die Ergebnisse mit dem jeweiligen Tierarzt besprechen.

Liste der Krankheiten, bei denen CBD eingesetzt werden kann

A

  • ADHS - auch Zappelhilipp-Syndrom genannt, ist eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

  • ADS - Aufmerksamkeitsdefitzit-Syndrom

  • Allergische Diathese - Überreaktion des Immunsystems

  • Angststörung - Panikstörung mit wiederkehrenden Angstanfällen

  • Appetitlosigkeit - kurzfristig harmlos, über längere Zeit und mit Gewichtsverlust verbunden, ein Alarmzeichen. Kann auch stressbedingt sein!

  • Armplexusparese - Lähmung der Schulter,- Oberarm,- Unterarm oder/und Handmuskulatur

  • Arthrose - degenerative Gelenkerkrankung

  • Asthma - entzündliche, chronische Erkrankung der Atemwege

  • Autismus - psychische Entwicklungsstörung

B

  • Barrett-Ösophagus - innerliche Verkürzung der Speiseröhre

  • Blasenkrämpfe - dauerhafter Blasenschmerz, führt zu geringer Harnentleerung

  • Blepharospasmus - ein- bzw. beidseitiger Krampf in den Augenliedern

  • Borderline-Störung - Persönlichkeitsstörung

  • Borreliose - Rückfallfieber, verursacht meist durch Läuse oder Zecken

C

  • Chronische Polyarthritis - entzündliche Erkrankung der Gelenkinnenhäute

  • Chronisches Schmerzsyndrom - Wahrnehmung des Schmerzes als eigene Krankheit

  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS) - geistige und körperliche Erschöpfung

  • Chronisches Wirbelsäulensyndrom (ICD) - Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule

  • Cluster-Kopfschmerzen - Kopfschmerz, der anfallartig oder konstant einseitig auftritt

  • Colitis ulcerosa - chronische entzündliche Darmerkrankung

D

  • Depressionen - krankhafte psychische Störung, oft gekennzeichnet durch Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, gedrückte Stimmung

E

  • Epilepsie - Funktionsstörung des Gehirns

F

  • Failed-back-surgery-Syndrom (FBSS) - dauerhafte Schmerzen nach einer chirurgischen Fusion von zwei oder mehr Wirbelkörpern

H

  • HIV-Infektion - Immundefizit, schrittweise Zerstörung des Immunsystems durch den HI-Virus

  • HWS-Syndrom - Sammelbezeichnung für unterschiedliche Symptome, ausgehend von der Arm-Nacken-Schulterregion

  • Hyperhidrosis - krankhafte Schweißbildung

K

  • Kopfschmerzen - Schmerzen im Bereich des Kopfes

M

  • Migräne - schmerzintensiv und periodisch auftretender Kopfschmerz

  • Mitochondroiphatie - neuromuskuläre Syndrome, Funktionsstörung der mitochondrialen Atmungskette

  • Morbus Bechterew - Systemerkrankung des rheumatischen Formenkreises

  • Morbus Crohn - chronisch-entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes

  • Morbus Scheuermann - Verknöcherungsstörung, meist an der unteren und mittleren Brustwirbelsäule

  • Morbus Still - Gelenkerkrankung im Kindesalter

  • Morbus Sudeck (CRPS) - neurologische, chronische Erkrankung, tritt häufig mit einer Fraktur auf

  • Multiple Sklerose - neurologische Erkrankung des zentralen Nervensystems

N

  • Neurodermitis - langanhaltende, oft wiederkehrende Hauterkrankung

P

  • Paroxysmale nonkinesiogene Dyskinesie (PKD) - neurologische Bewegungsstörung

  • Polyneurophatie - Schädigung der Nerven

  • Posner-Schlossmann-Syndrom - Erhöhung des Augeninnendrucks

  • Posttraumatische Belastungsstörung - Psychische Störung, ausgelöst durch ein Trauma

  • Psoriasis (Schuppenflechte) - gutartige chronische Erkrankung der Haut

R

  • Reizdarm - Krankheit des Verdauungstraktes

  • Rheumatoide Arthritis (Rheuma) - Schmerzzustände im Bewegungs- und Stützapparat

S

  •  Schlafstörungen - Abweichungen vom normalen Schlaf

  • Schmerzsyndrom - nach Polytrauma - Schmerzen nach einer Mehrfachverletzung, die lebensbedrohlich war, oft Verkehrsunfälle

  • Systemische Sklerodermie - Autoimmunerkrankungen

T

  • Thalamus Syndrom - neurologische Schädigung im Zwischenhirn

  • Tics - unwillkürliche Anspannung von Muskeln oder Muskelgruppen

  • Tinnitus - Geräuscheindrücke, nicht durch ein Schallgeräusch verursacht

  • Tourette-Syndrom - verbale oder motorische Tics, Ursache noch nicht geklärt

Z

  • Zwangsstörung - stark belastende Krankheit aus der Psychiatrie.

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